Verhandeln für den Frieden – Frieden für wen?

„Waffen töten – Gegen den Krieg! Für den Frieden“ so hallte es heute in Berlin als sich ungefähr 13.000 Leute für eine sogenannte „Friedensdemonstration“ zusammengefunden haben. Mit dabei unter anderem Sahra Wagenknecht, Alice Schwarzer, Erich ‚Nech‘ Vad, Tino Chrupalla und Gunnar Lindemann. Eine – nett ausgedrückt – interessante Koalition.     

Während die Ukrainer genau beschreiben, was sie brauchen, um den Krieg zu gewinnen, haben sich diese Demonstranten mit der festen Überzeugung zusammengefunden, besser als die Opfer der Aggression zu wissen, wie man Frieden schaffen kann. Ganz so als ob es nicht der sehnlichste Wunsch der Ukraine wäre endlich wieder in Frieden leben zu können.

Die einfache und undefinierte Lösung lautet: Keine Waffen mehr, dafür Verhandlungen. Für den Frieden und gegen den Krieg.

Viel weiter ins Detail geht es nicht.

Nicht wenige Fragen bleiben offen. Wenn Russland nur an der völligen Zerstörung der urkainischen Identität Interesse hat, wo soll da der Mittelweg sein? Wo liegt der Kompromissbereich zwischen Genozid und Frieden? Wie soll man daran glauben, dass man sich auf das Ergebnis der Verhandlungen verlassen könnte – nachdem der Krieg bereits am Ende einer 9-jährigen Verhandlung stand? Haben die Demonstranten vergessen, was aus dem letzten verhandelten Frieden geworden ist? Soll nationalistischer Imperialismus belohnt und gefördert werden? Was machen wir, wenn Russland nach weiteren Jahren des Verhandlungs-Friedens wieder angreift? Verhandeln?

Am Ende bleibt nur eine Frage: Um welchen Frieden geht es hier eigentlich? Um den Frieden für die Ukrainer oder um den Seelenfrieden von all jenen, die nicht wahrhaben wollen, dass sie sich geirrt haben oder die von den Ereignissen einfach nur genervt sind und Ruhe wollen. Frieden schaffen für das eigene Wohlbefinden oder Frieden für die Ukrainer?

Nach dieser Demonstration erscheint beides wie ein Widerspruch.

Ein Kommentar

  1. Gamma Hans · März 9, 2023

    Der Angriffskrieg des Kreml ist ein Verbrechen.

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