Friedrich Merz – Der Richtige für die CDU und der Richtige für Deutschland

Momentan kämpfen drei Kandidaten um den Parteivorsitz der CDU. Dringend notwendig war eine Veränderung an der Spitze. Zwar geht es bei dem beispiellosen Chaos der SPD ein bisschen unter, aber auch die CDU war bis zuletzt auf dem absteigenden, ja fast brechenden Ast. So sehr, dass völlig klar war, es kann nicht einfach so weitergehen.

Nun sind es drei Kandidaten. Über Spahn muss man nicht viel sprechen. Er würde gerne, bleibt aber den Beweis schuldig überhaupt ein guter Minister zu sein.

Annegret Kramp-Karrenbauer, oder kurz AKK, ist die Favoritin von Angela Merkel. Auserkoren die jene zu sein, die nach Merkel die nächste Ära zu prägen. Ihr Problem: Merkel hat sie allem Anschein nach erwählt, weil AKK ihr ähnelt. Was heißt, AKK würde vieles genauso weiterführen, wie wir es unter Kanzlerin Merkel gewohnt sind. Wenig Innovation und Angriffsfläche, viel Verwaltung und Zufriedenheit. Der Verlust an Wählern hat auch damit zu tun, dass viele Bürger des Politiksstils von Merkel überdrüssig sind. Deutschland wurde zu Tode verwaltet. Politik nicht aus Überzeugung, sondern abgestimmt auf Stimmungen gemacht. Da auch AKK keine große Veränderung verspricht sondern für die Fortsetzung dessen steht, glaube ich nicht, dass sie die richtige Kandidatin wäre.

Merz hingegen ist vollkommen anders. Er ist der erste Kandidat, der es wagt auch intern für Reibung zu sorgen. Seien wir mal ehrlich: Wann ist das das letzte Mal geschehen? Ich erinnere mich nicht. Auf jeden Fall bringt er frischen Wind in die Partei. Diskurse und Meinungsverschiedenheiten gehörten, so mochte man annehmen, der Vergangenheit an. Das gelingt ihm auch, indem er ganz offen anspricht, dass die Stärke der AfD auch die Schwäche der CDU ist. Eine völlig offensichtliche Wahrheit und trotzdem ist das Aussprechen jener ein Novum.

Er ist auch deswegen der aussichtsreichste Kandidat, weil er ganz offensichtlich einer der wenigen ist, die bestimmte Mechanismen verstehen. Er schafft es immer wieder Gesprächsthema zu sein. Er erregt viel Aufsehen und zieht Aufmerksamkeit, ob wie nun negativ oder positiv ist, ist hierbei egal, auf sich. Merz ist es gelungen in sämtlichen Satiresendungen durch den Kakao gezogen zu werden, was seiner Position keineswegs abträglich ist.

Mehr noch, er wäre auch die Chance für die SPD sich zu profilieren. Denn Merz ist das perfekte Feindbild. Er ist reich, konservativ und selbstbewusst. All das, was linke Parteien grundsätzlich kritisch sehen. Damit bietet er große Angriffsfläche. Eine Angriffsfläche, die Merkel durch absichtliche Profillosigkeit niemals geboten hat. Auch dadurch hat es die AfD geschafft so zu wachsen. Denn immer war es diese Partei, die fortwährend angegriffen. Zurecht, klar. Trotzdem hat das der AfD deutlich mehr geholfen als geschadet. Schließlich war und ist der Opfermythos eine der stärksten Waffen der selbsternannten Alternative.

Sollten sich nun Politiker und Satiriker sich auf Merz einschießen und der AfD weniger Aufmerksamkeit schenken, wäre viel gewonnen. Bislang schafft es Merz eine stringent konservative Haltung zu vertreten, ohne einfach nur seehoferisch unbestimmt und fast willkürlich hin und her zu schwanken in seinen Aussagen. Damit könnte Merz den Konservativen eine neue Heimat geben und den Linken als neues Feindbild dienen. Man kann nur hoffen, dass die CDU weise genug ist, ihn zum Parteivorsitzenden zu machen.

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